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  1. #1
    Avatar von Morrigan
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    Ich hasse dich und kann dich dennoch nicht hassen

    ♦ ICH HASSE DICH UND
    KANN DICH DENNOCH NICHT HASSEN ♦


    Hass. Was ist Hass schon? Wer bestimmt ab wann es sich um Hass handelt und wann nicht? Ich weiß es nicht, weder was es ist noch wer bestimmt wann es welcher ist. Vielleicht bestimmen es wir selbst. Wir ganz alleine. Vielleicht ist es aber auch die Gesellschaft die darüber bestimmt? Oder eine Mischung aus beidem. Im Prinzip ist das aber auch egal. Wichtig ist das man sich etwas darunter vorstellen kann und das kann wohl jeder. Jeder wird bestimmte Dinge mit dem Wort Hass verbinden. Und besonders Personen und Erinnerungen. So auch ich. Hass ist etwas Essentielles. Emotional und dunkel, es frisst einen auf und der Grad zwischen Hass und Trauer, er ist so gering das man ihn kaum sehen kann. Metaphorisch gesehen versteht sich. Denn sehen kann man Hass nun wirklich nicht. Es gibt Anzeichen dafür, ja das auf jeden Fall. Doch in den meisten Fällen sind diese Anzeichen nur die Spitze des Eisberges. Der Rest er verbirgt sich, gut versteckt in den tiefen unserer Seele. Manchmal im Unterbewusstsein, manchmal aber auch im Bewusstsein.

    Was mich betrifft, so weiß ich wovon ich spreche. Denn ich hasse und das jeden Tag. Denn ich hasse dich. Ich hasse dich sosehr das ich dich einfach nicht loslassen kann. Du hast mich zerstört und mir das Schlimmste angetan was man seiner besten Freundin antuen kann. Du hast mich hintergangen und das auf jede erdenkliche Weise. Wie konntest du nur? Wie kann man dem Menschen der immer für einen da war, einfach so wegschmeißen und auf ihm herumtrampeln? Frage um Frage. Ich habe viele davon. Und doch wird keine zu dir gelangen. Denn ich bin fertig mit dir. Ich habe mit dir abgeschlossen. Du bist für mich gestorben. Es ist vorbei und das für immer. Ich habe dir so oft verziehen und dir eine neue Chance gegeben. Ich habe dich niemals aufgegeben, doch was du mir als letztes angetan hast, das hat den Bogen überspannt. Das hat ihn zum Brechen gebracht. Es gibt keine Hoffnung mehr für dich, zumindest nicht von mir ausgehend. Ich habe oft genug versucht dich auf den richtigen Weg zu führen und dir zu zeigen, was wirklich zählt. Aber du warst geblendet. Geblendet und dumm. Dumm genug um den einzigen Menschen dem du wirklich wichtig warst und der immer für dich da war, wegzuschmeißen.

    Du hast mir vieles angetan. Mein Leben lang. Über zehn Jahre lang. Du hast mich runtergezogen, mich schlecht gemacht und mir zu verstehen gegeben etwas Niedrigeres als du zu sein. Ich habe es nie bemerkt, doch inzwischen ist es mir klar geworden. Nun sehe ich mit anderen Augen auf unsere Vergangenheit zurück. Du hast mir allerdings auch Gutes getan. Am Anfang. In den ersten Jahren. So viel Gutes das ich ganze sechs Jahre lang niemals die Hoffnung verlor, dass du irgendwann wieder die Alte sein würdest und auch wieder die guten Dinge in dir zum Vorschein kommen würden. Die ersten 4 Jahre sie waren toll. Wir waren wie Feuer und Eis und dennoch unzertrennlich. Wir vertrauten uns und waren füreinander da. Hatten Spaß zusammen und spendeten uns gegenseitig Trost wenn unsere Dämonen begannen uns heimzusuchen. Doch da war schon immer das Monster der Eifersucht zwischen uns. Du wolltest immer besser als ich sein und hast den Gedanken nicht ertragen wenn ich mal besser als du war.

    Tja und dann irgendwann begann es. Du hast mich im Stich gelassen. Einfach so. Es war schwer doch ich fand mich damit ab, irgendwann. Doch immer wenn ich bereit war dich aufzugeben, kamst du wieder an. Du hast dich verändert. Wurdest kalt und eingebildet, doch es gab noch Funken von deinem alten Ich in dir, die immer wieder die Hoffnung in mir schürten. Jahrelang. Es war ein Hin und Her. Ich hoffte und du enttäuschtest mich immer wieder aufs Neue. Du hörtest auf für mich da zu sein. Du interessiertest dich nur noch für dich selbst. Ständig hast du mir die Ohren vollgeheult mit deinen Problemen und ich versuchte dir dabei zu helfen. Aber was war mit meinen Problemen? Die waren dir offenbar egal.

    Meine neuen besten Freundinnen sie passten dir nie. Immer warst du eifersüchtig und hast sie schlecht gemacht. Aber warum? Du hast mich fallen gelassen und hast dennoch die ganze Zeit so getan als hättest du irgendeinen Anspruch auf mich. Irgendwann reichte es mir. Ich hatte genug davon. Du wurdest immer mehr zu einem anderen Menschen. Einen Menschen den ich nicht leiden konnte und mit dem ich mich niemals angefreundet hätte. Ich fand mich damit ab und konzentrierte mich mehr auf andere Dinge. Ich hatte keine Lust mehr ständig von dir enttäuscht zu werden, also löste ich mich von dir und das beinahe vollkommen. Ich widmete mich anderen Menschen und begann dir von nun an meine wahre Meinung dir gegenüber zu äußern. Ich versuchte meine Worte nicht mehr schön zu verpacken wenn ich der Meinung war, dass du etwas Falsches tust. Denn schöne Verpackungen hatten bei dir all die Jahre nicht geholfen.

    Irgendwann geschah es dann. Ich weiß bis heute nicht was dazu führte und wie du zu solch einem Menschen werden konntest, doch es passierte. Du hast plötzlich alles an dich gerissen. Alles was ich mir erarbeitet hatte. Neue Freunde, neue Bekanntschaften und mein ganzes Image. Du hast hinter meinen Rücken die schlimmsten Dinge über mich gesagt, mich aufs übelste beschimpft und bei allen schlecht gemacht. Und das einfach so. Ich habe dir nie etwas getan. War immer für dich da. Habe nie die Hoffnung verloren und immer gehofft das du doch noch auf den richtigen Pfad finden würdest und das war der Dank. Es war die eine Sache derartig von dir hintergangen zu werden, doch was mich fast noch viel mehr schockte war die Tatsache, dass es offenbar genug Menschen gab die dumm genug waren deinen Anweisungen zu folgen und mich schlecht zu machen. Dumm genug das ohne irgendeinen Grund zu tun. Dumm genug alles zu tun was du von ihnen wolltest. Menschen die mich nicht einmal kannten oder Menschen mit denen ich mich zu Anfang sogar angefreundet hatte. Einfach nur armselig.

    Ich weiß nicht warum du das alles getan hast. Vielleicht aus Eifersucht, vielleicht aus Angst? Ich weiß es wirklich nicht. Ich weiß nur das ich dich hasse für all das was du mir angetan hast und das ich dich dennoch nicht hassen kann. Dein altes Ich wird immer in meinen Erinnerungen bleiben. Meine beste Freundin. Doch dein neues Ich. Das verachte ich. Es ist armselig und dumm. Vielleicht wirst du irgendwann verstehen was du überhaupt angerichtet hast. Vielleicht wirst du es eines Tages bereuen. Aber was mich betrifft, so bin ich fertig mit dir. Du brauchst niemals wieder anzukommen. Nach allem was du mir angetan hast, werde ich dir niemals wieder verzeihen können. Und eines das weiß ich nun ganz gewiss. Ich bin sowas von besser als du es jemals warst.

    ~

    Bei dem Text handelt es sich um eine Literaturaufgabe. Ich habe Literatur als Unterrichtsfach in der Schule. Wir bekommen immer verschiedene Aufgaben und müssen dann dazu Texte schreiben. Die Aufgabe zu diesem Text war unter dem Motto: Was ich dir schon immer sagen wollte. Wir sollten einen persönlichen Text an eine Person aus unserem Leben schreiben. Wir sollten Gefühle hineinbringen. Ob nun Hass, Dankbarkeit, Freude oder Trauer. In meinem Falle habe ich mich für Hass entschieden. Ich spreche mit dem Text meine ehemalige beste Freundin an, durch die ich bereits sehr viel Leid erfahren musste.
    Warum ich das hier poste? Ehrlich gesagt weiß ich es nicht genau. Ich habe einfach das Bedürfnis diesen Text mit anderen Menschen zu teilen. Ich habe ihn so geschrieben das ihn jeder lesen kann und es nicht zu persönlich wird.

  2. Nach oben    #2
    Avatar von Blackdra
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    Mhhh ich werde es mal so vormulireren.
    Was lehrnen wir vom Hass? Trauer? Wut oder Einsicht?
    Eine Frage die mal lange beschäftigt hat. Ich weiss wie es ist zu Hassen.
    Ich weiss auch wie es ist gehasst zu werden. Doch die grösste Herausforderung ist
    Wie man den Hass überwindet? Etwas das nur sehr wenige können.
    Kannst du dass?

  3. Nach oben    #3
    Avatar von Morrigan
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    Ich definiere Hass als eine Art Selbstschutz. Wir hassen um uns vor dem Schmerz zu schützen. Und wir sind wütend auf die Person die wir hassen, auf das was sie getan hat. Trauer und Enttäuschung gehören natürlich auch dazu.
    Wenn ich etwas aus meinem Hass gelernt habe dann das.

    Ich kann Hass überwinden. Ich hätte auch schon längst mit der ganzen Geschichte abgeschlossen. Und ich war auch lange dazu bereit zu verzeihen. Alles was ich wollte war eine Erklärung und eine Entschuldigung. Im besten Falle natürlich auch Reue und Einsicht.
    Doch nichts davon bekam ich. Damit habe ich mich abgefunden. Doch die Person um die es sich handelt will einfach nicht locker lassen und jedes Mal kommt neuer Scheiß aus ihrer Richtung.

    Das verletzt mich, ja und für mich ist sie gestorben. Doch irgendwann wird auch sie mich in Ruhe lassen und dann werde ich entgültig mit allem abschließen können.

  4. Nach oben    #4
    Avatar von Morrigan
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    Verzeiht mir den Doppelpost aber ich hätte da noch eine Frage.
    Soll ich den Text an sie weiterleiten?

    Haltet ihr das für sinnvoll oder wäre das wohlmöglich nur vergebene Liebesmüh?
    Blackdra, was meinst du?

  5. Nach oben    #5
    Avatar von Blackdra
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    Zitat Zitat von Morrigan Beitrag anzeigen
    Verzeiht mir den Doppelpost aber ich hätte da noch eine Frage.
    Soll ich den Text an sie weiterleiten?

    Haltet ihr das für sinnvoll oder wäre das wohlmöglich nur vergebene Liebesmüh?
    Blackdra, was meinst du?
    Ne. Wieso weiterleiten?

    Den Hass, eine vergebene liebesmüh? Nein. Der Hass ist etwas, dass uns am meisten hilft vom
    gefährlichen Menschen fern zubleiben. Und wenn das kein Sinn hat, währe mein Leben einsichtig und öde.
    Klar scheint der Hass nur ein konbination von Wut und Trauer, aber das ändert nicht das er kein Platz in unseren Herzen hat. Ob wir es nun wollen oder nicht. Wir müssen auch nicht unbedingt eine Person hassen.
    Manchmal sind es auch nur die Taten.

  6. Nach oben    #6
    Avatar von Silent Pain2002
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    Schwiriege sache

    Hass ist einfach ein Gefühl das von großen ENtäuschungen und schmerz beeinflusst wird...
    es gibt viele menschen die ich z.B hasse aber nur aus dem grund weil sie mir mal mega wichtig waren mich dann aber alleine gelassen haben und ich alleine war...
    Allerdings gibt es auch Momente wo ich denke das ich meine Hass-Personen nicht hasse aus dem einfachen grund sie mal so sehr gemocht zu haben du hast aber recht hass ist auch nur ein wort aber auch ein gefühl also solltest du genau in dich gehen und dir dann überlegen ob du hasst oder nicht !

  7. Nach oben    #7
    Avatar von Morrigan
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    @ Blackdra - Ich meinte nicht ob der Hass selbst vergebene Liebesmüh ist, sondern ob es das Weiterleiten des Textes an die betroffene Person ist...
    Aber ich finde das Hass an sich ein Gefühl ist das alles andere als gut ist. Es bereitet eigentlich nur Schmerz. So ist es zumindest bei mir.

    @ Silent Pain2002 - Danke für deine Antwort
    Ich habe auch das Gefühl das Hass gerade dann besonders stark und tiefgehend ist wenn die Person einmal eine Freundin oder ein Freund war. Eben jemand der einem sehr wichtig war und dem man eigentlich vertraut hat, von dem man aber dann enttäuscht wurde.
    Soetwas ist eines der schmerzhaftesten Dinge die es gibt.

    Ich sage zwar hin und wieder auch zu Personen (natürlich jetzt nicht ins Gesicht) mit denen ich nicht befreundet war, dass ich sie hasse, aber da hat das Wort Hass einfach eine andere Bedeutung. Es ist eher eine generell Abneigung als ernsthafter Hass.

    Ich weiß nicht genau ab wann es wirklich zu Hass wird, ich weiß ja nicht einmal die genaue Definition. Für mich persönlich ist Hass einfach eine Umschreibung für bittere Enttäuschung, Schmerz und Fassungslosigkeit.

  8. Nach oben    #8
    Avatar von Silent Pain2002
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    Zitat Zitat von Morrigan Beitrag anzeigen
    @ Blackdra - Ich meinte nicht ob der Hass selbst vergebene Liebesmüh ist, sondern ob es das Weiterleiten des Textes an die betroffene Person ist...
    Aber ich finde das Hass an sich ein Gefühl ist das alles andere als gut ist. Es bereitet eigentlich nur Schmerz. So ist es zumindest bei mir.

    @ Silent Pain2002 - Danke für deine Antwort
    Ich habe auch das Gefühl das Hass gerade dann besonders stark und tiefgehend ist wenn die Person einmal eine Freundin oder ein Freund war. Eben jemand der einem sehr wichtig war und dem man eigentlich vertraut hat, von dem man aber dann enttäuscht wurde.
    Soetwas ist eines der schmerzhaftesten Dinge die es gibt.

    Ich sage zwar hin und wieder auch zu Personen (natürlich jetzt nicht ins Gesicht) mit denen ich nicht befreundet war, dass ich sie hasse, aber da hat das Wort Hass einfach eine andere Bedeutung. Es ist eher eine generell Abneigung als ernsthafter Hass.

    Ich weiß nicht genau ab wann es wirklich zu Hass wird, ich weiß ja nicht einmal die genaue Definition. Für mich persönlich ist Hass einfach eine Umschreibung für bittere Enttäuschung, Schmerz und Fassungslosigkeit.
    ja ich weiß ich vermiss eine Person auch ganz schrecklich


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