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  1. #1
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    Was ist nur in diesem Land los? / Xenophobie und Ausländerhass

    Zugegeben, ich eröffne dieses Thema nicht primär des Diskutierens wegen, sondern weil ich mich gerade einfach mal auskotzen möchte.

    Was, verdammt noch mal, ist eigentlich mit den Menschen los? Ist das das Ergebnis von 20 Jahren Verdummung durch das Privatfernsehen? Ist es die Tatsache, dass selbst der Spiegel - vor 40 Jahren mal DAS Leuchtfeuer des deutschen Qualitätsjournalismus - es fertig bringt, innerhalb von 20 Jahren 5 oder 6 mal den Islam ins seinen unterschiedlichen Facetten zum Leitthema zu erheben und sich dabei nicht zu schäbig zu sein, das entsprechende Titelbild dann jedes mal mit dunklem/schwarzen Hintergrund zu belegen, z.B. hier
    http://scienceblogs.de/historikertag...egel_Cover.jpg

    ?

    Dazu natürlich die passenden Titel "Papst contra Mohammed?", "Die stille Islamisierung Deutschlands", "Wie gefährlich ist der Islam?"

    Was ist denn das für eine beschissene Angstkulisse, die da aufgezogen wird?

    Aber das alleine kann es wohl kaum sein, wenn heute - das war der Aufhänger für diesen Beitrag - tausende in sozialen Netzwerken offen ihre ausländerfeindliche Gesinnung durchsickern lassen, wenn es darum geht, dass in ihrer Gegend Kriegsflüchtlingen aus den vom IS kontrollierten Gebieten aufnehmen sollen. Da reichen die Kommentare von "Ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber zu viel ist zu viel" (Ein Klassiker beim Idioten-Bingo) über "Warum muss immer Deutschland das machen?" bis hin zu völliger Menschenverachtung in Form von "Dann werden sie halt da abgeschlachtet, ist das unser Problem?"

    Ganz ehrlich: Wenn es nach mir gehen würde, würde ich diese Leute gerne 1:1 nach Syrien deportieren. Jeder von diesen Vollpfosten nimmt einem möglicherweise vernunftbegabten Ausländer mit weniger asozialer Einstellung einen Arbeitsplatz weg.

    Ganz ehrlich. Es ekelt mich an. Und es ekelt mich an, dass diese Subjekte die gleichen demokratischen Mitspracherechte haben wie ich selber. Und das liegt nicht daran, dass ich andere Meinungen nicht tolerieren kann, sondern dass man in meinen Augen im Sinne der Toleranz die Intoleranz nicht tolerieren darf, aber leider zumindest im demokratischen Sinne dazu gezwungen ist. Demokratie kann nur funktionieren, wenn das sachlich beste Argument sich durchsetzt. Das funktioniert aber nicht, wenn schon beim Ansatz des Denkens Feierabend ist.

    Es gibt keine rationalen Argumente, die gegen eine Aufnahme von Flüchtlingen spricht. Wenn man das mal ganz kurz durchrechnet - und ja, das habe ich getan - würde es vollkommen ausreichen, wenn die oberen 10% der Gesellschaft exakt die Steuern zahlen würden, die sie eigentlich nach geltendem Gesetz zu zahlen hätten, um ein Vielfaches der Flüchtlingskontingente aufzunehmen. Wie abgestumpft sind wir denn, dass wir als Gesellschaft nicht mehr bereit sind, Menschen Zuflucht zu gewähren, die aus Regionen kommen, wo die Frauen massenhaft vergewaltigt, die Männer in ebenso großer Zahl massakriert werden? Wo faktisch direkt mehrere Genozide / Völkermorde an verschiedensten Ethnien / Gruppen stattfinden? Wo Menschen in großer Zahn gefoltert, gesteinigt, gehängt oder geköpft werden?

    Was ist aus uns geworden? Sind wir wieder so weit, dass wir den großen Führer brauchen? Und wann haben wir eigentlich genau vergessen, dass uns nach 1945 massiv geholfen wurde, um unser komplett zerstörtes Land wieder aufzubauen? Wann haben wir vergessen, dass es ausländische Hilfe im zweistelligen Milliardenbereich war (nach heutigem Wert), die allein der Marshallplan uns gebracht hat? Wann haben wir vergessen, dass uns das Ausland auch die Strukturen geboten hat, die dafür gesorgt haben, dass wir heute alle halbwegs vernünftig und sicher leben können? Es ist 70 Jahre her, von mir aus. Aber die Generation, die vom Marshallplan profitiert hat, sie die heute 40- und 50jährigen, die genau wegen dieser Aufbauhilfe heute da steht, wo sie steht. Und nicht immer noch Häuser aus Trümmersteinen bauen muss.

    Und eigentlich ist es sogar schon schlimm, dass man überhaupt an diese Zeit, wo wir auf Hilfe angewiesen waren (und sie bekamen!) verweisen muss und dass die Solidarität gegenüber den armen Schweinen, die gerade in Syrien und dem Irak von diesem grausamen Regime mit Leib und Leben bedroht sind, nicht einfach helfen, weil es nun einmal Anstand und Moral einfach gebieten. Wo ist sie denn hin, die Aufklärung? Wo ist er hin, der Humanismus? Die innere Einkehr? Wann haben wir angefangen, uns wieder nur um uns selbst zu kümmern? Und warum muss das immer so sein, dass am Ende die Tumbheit der breiten Masse immer und immer wieder so an Tragfähigkeit gewinnt?

    Wirklich, ich könnte kotzen, aber vor allem macht mir diese ganze Entwicklung auch schlicht und ergreifend sehr große Sorgen. Wohin soll uns das führen? Was soll da am Ende stehen? Brauchen wir wirklich wieder eine staatlich legitimierte "Säuberungsaktion" um unser "geliebtes Vaterland von den zersetzenden ausländischen Elementen zu säubern"? Ist es schon wieder so weit?

    Ich weiß es nicht, aber davon gehen mein Ekel und meine Abscheu leider auch nicht weg.

  2. Nach oben    #2

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    Vorweg gesagt: Dieser Beitrag basiert mehr auf meiner persönlichen Meinung und auf Dingen, die ich gehört habe, welche nicht mit Belegen ausgestattet sind. Wenn ich irgendwelche falschen Informationen rauslasse, korrigiert mich bitte!!!

    Zitat Zitat von Sgt.Slickbooty Beitrag anzeigen

    Was, verdammt noch mal, ist eigentlich mit den Menschen los? Ist das das Ergebnis von 20 Jahren Verdummung durch das Privatfernsehen? Ist es die Tatsache, dass selbst der Spiegel - vor 40 Jahren mal DAS Leuchtfeuer des deutschen Qualitätsjournalismus - es fertig bringt, innerhalb von 20 Jahren 5 oder 6 mal den Islam ins seinen unterschiedlichen Facetten zum Leitthema zu erheben und sich dabei nicht zu schäbig zu sein, das entsprechende Titelbild dann jedes mal mit dunklem/schwarzen Hintergrund zu belegen, z.B. hier
    http://scienceblogs.de/historikertag...egel_Cover.jpg

    ?

    Dazu natürlich die passenden Titel "Papst contra Mohammed?", "Die stille Islamisierung Deutschlands", "Wie gefährlich ist der Islam?"

    Was ist denn das für eine beschissene Angstkulisse, die da aufgezogen wird?
    Hmm... Nunja, ich muss ganz ehrlich sagen, auch wenn ich das Verhalten der oben genannten Zeitschrift überhaupt nicht okay finde, rein marketingmässig haben sie sich da glaube ich etwas überlegt. Denn Schlagzeilen wie "Papst contra Mohammed?" erregen Aufmerksamkeit. Sie stechen eben heraus aus den ganzen Sportmeldungen auf den Titelseiten der lokalen Zeitschriften (ich weiss nicht, wie das bei euch ist, aber in der Gegend, in der ich lebe, bestehen alle lokalen Zeitschriften fast ausschliesslich aus Sportnachrichten...). Wenn eine solche Schlagzeile, am besten in Rot geschrieben, dann auch noch vor ein Bild platziert wird, welches deutlich eine negative Stimmung vermittelt (Beispiel: eine Frau mit Hidschāb, welche mit ihrem Blick der Kamera ausweicht und bedrückt wirkt), dann wird noch mehr Aufmerksamkeit darauf ausgerichtet. Ein weiterer Punkt, welcher bei (zugegebenermassen sehr leicht beeinflussbaren) Menschen dazu führen könnte, den Islam als etwas negatives und schlechtes zu sehen, ist die Komposition des Bildes: Der Schriftzug mit den Schlagworten "Papst" und "Mohammed" und das Bild mit der Hauptaussage "Traurig" oder "Unterdrückung". Nun, mit dem Wort Papst werden vermutlich die meisten dieser (leicht beeinflussbaren) Leute (ohne die Fähigkeit ihres Hirnes, Dinge zu hinterfragen) etwas schönes assoziieren, zum Beispiel Schutz, da sie in christlichen Verhältnissen aufgewachsen sind und beigebracht bekommen haben, dass der Papst eine Art Vertreter Gottes ist und somit etwas gutes tut. Nun stehen noch die Worte "Mohammed" und das Traurige Bild im Raum. Da im Kopf der Person, die dieses Bild betrachtet, der Papst schon an das Gute vergeben ist, muss das Traurige Bild wohl mit Mohammed --> dem Islam zu tun haben und so entsteht (mehr oder weniger) unbewusst das Bild Islam = schlecht. Vielleicht erzähle ich hier auch totalen Mist, ich kenne mich ehrlich gesagt nicht so gut mit dem Thema "Aufsehen erregende Titelseiten von Zeitschriften" oder was ich da eben angesprochen habe, aus, aber das mal so als kleiner Gedankenansatz meinerseits...

    Zitat Zitat von Sgt.Slickbooty Beitrag anzeigen
    Aber das alleine kann es wohl kaum sein, wenn heute - das war der Aufhänger für diesen Beitrag - tausende in sozialen Netzwerken offen ihre ausländerfeindliche Gesinnung durchsickern lassen, wenn es darum geht, dass in ihrer Gegend Kriegsflüchtlingen aus den vom IS kontrollierten Gebieten aufnehmen sollen. Da reichen die Kommentare von "Ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber zu viel ist zu viel" (Ein Klassiker beim Idioten-Bingo) über "Warum muss immer Deutschland das machen?" bis hin zu völliger Menschenverachtung in Form von "Dann werden sie halt da abgeschlachtet, ist das unser Problem?"
    [...]
    Es gibt keine rationalen Argumente, die gegen eine Aufnahme von Flüchtlingen spricht. Wenn man das mal ganz kurz durchrechnet - und ja, das habe ich getan - würde es vollkommen ausreichen, wenn die oberen 10% der Gesellschaft exakt die Steuern zahlen würden, die sie eigentlich nach geltendem Gesetz zu zahlen hätten, um ein Vielfaches der Flüchtlingskontingente aufzunehmen.
    Nun, nicht jeder Mensch wird mit einer Fähigkeit beschenkt, mal zu überlegen, was er denn für Stuss rauslässt... Nur schon der Satz "Ich hab' ja nichts gegen Ausländer, aber zu viel ist zu viel..." Ähm, geht's noch? Entweder haben wir es hier einfach mit purer Dummheit zu tun oder aber diese Leute verweigern sich schlicht und einfach jeder Sicht der Dinge, die nicht in ihr Schema passt. Und offensichtlich ist dieses ziemlich engstirnig... Du hast auch bereits schon die Steuern angesprochen, meiner Meinung nach kann man aber noch an vielen anderen Orten, an denen das Geld einfach im Übermass ausgegeben wird, einsparen und dafür in Projekte investieren, die aufgrund der aktuellen Lage auf der Erde einfach extrem wichtig sind. Zum Beispiel verdienen hohe Angestellte von Staatlichen Unternehmen (wie z.B. Banken) enorme Summen an Geld, obwohl sie nicht mehr machen als jeder Büro-Angestellte auch. Ich meine, klar, diese Menschen mussten sich auch erst einmal irgendwie bis in diese Position hocharbeiten, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dafür eine solche Mühe aufgebracht haben, das ein 20 Mal höherer Stundensatz als der eines Büroangestellten angebracht wäre...

    Auf die Frage hin: Warum muss immer Deutschland das machen? Warum nicht? Wie schon gesagt, es gibt keine rationalen Argumente dagegen (oder zumindest sind mir keine bekannt...)

    Und noch ein kurzes Statement zur Aussage: "Dann werden sie halt da abgeschlachtet, ist das unser Problem?": Ich habe gerade grosse Mühe, mich zu beherrschen und hier keine seitenlangen Texte zu verfassen, welche alle auf ein sehr unschönes Ende für die Leute, die so etwas sagen, herauslaufen, also mal ganz kurz gefasst: Wir sind alles Menschen, keiner hat Hilfe mehr oder wengier verdient als irgendein anderer, wenn er sie nötig hat. Und wenn ein Mensch in der Lage ist, einem anderen zu helfen und sich dessen auch noch bewusst ist, DANN SOLL ER DAS VERDAMMT NOCHMAL TUN!!!!!! Mit Aussagen wie diesen ist man bei jedem halbwegs vernünftigen Menschen ziemlich schnell unten durch, denn ja, es ist unser Problem, wenn...

    Zitat Zitat von Sgt.Slickbooty Beitrag anzeigen
    ...wir als Gesellschaft nicht mehr bereit sind, Menschen Zuflucht zu gewähren, die aus Regionen kommen, wo die Frauen massenhaft vergewaltigt, die Männer in ebenso großer Zahl massakriert werden? Wo faktisch direkt mehrere Genozide / Völkermorde an verschiedensten Ethnien / Gruppen stattfinden? Wo Menschen in großer Zahn gefoltert, gesteinigt, gehängt oder geköpft werden.
    ... denn das zeugt erstens von absoluter Intoleranz und allem ausser Hilfsbereitschaft, zweitens von der kompletten Hirnamputation und drittens von einer Abgestumpftheit, die einfach nur anwidernd und unmenschlich ist.

    Zitat Zitat von Sgt.Slickbooty Beitrag anzeigen
    Wirklich, ich könnte kotzen, aber vor allem macht mir diese ganze Entwicklung auch schlicht und ergreifend sehr große Sorgen. Wohin soll uns das führen? Was soll da am Ende stehen? Brauchen wir wirklich wieder eine staatlich legitimierte "Säuberungsaktion" um unser "geliebtes Vaterland von den zersetzenden ausländischen Elementen zu säubern"? Ist es schon wieder so weit?

    Ich weiß es nicht, aber davon gehen mein Ekel und meine Abscheu leider auch nicht weg.
    Hier in Europa sind wir zugegebenermassen ziemlich verwöhnt. Was für uns selbstverständlich ist (fliessendes Wasser, eine Heizung im Winter, mehr oder weniger sichere Strassen, halbwegs anständige medizinische Versorgung etc...), ist für andere ein Traum, den sie nicht einmal in Erwähnung zu ziehen wagen. Und gerade weil wir so verwöhnt sind, wollen wir als Gesellschaft möglichst alles, was unser schönes Weltbild zerstört, ausblenden und in die hintersten Ecken der Welt abschieben, hauptsache, uns betrifft es nicht. Das ist unglaublich schlimm, und ich finde es gut, dass du hier im Forum auf dieses Thema aufmerksam gemacht hast, denn es darf nicht verdrängt werden! Ja... Wo führt unser Verhalten hin? Ich meine, wir alle haben in der Schule gelernt, was für Ausmasse ein Krieg annehmen kann, und gerade weil wir doch eigentlich so gut "aufgeklärt" sind, sollten wir versuchen, zu helfen, wo wir können! Jeder von uns kennt die Szenarien des Holocaust', jeder die Bilder der Massengräber, die überquellen von Leichen. GENAU DAS bringt eine solche "Säuberung", welche ja von einigen regelrecht angestrebt wird, mit sich!!! Und unser "geliebtes Vaterland" wird wohl eher von den Bürgern, welche solche Dinge verlangen, kaputt gemacht, als von den "zersetzenden Ausländern".

    Ich finde es unglaublich, zu hören und zu sehen, an welchem Punkt wir eigentlich angelangt sind... Und auch mir bereitet es Sorgen, wenn nicht sogar Angst, denn wir - die jetzigen Jugendlichen - müssen mit den Folgen leben. Und wenn wir so weitermachen, kann ich mir nicht vorstellen, dass es auch nur etwas gutes mit sich bringt... Ja, es macht mich zum einen total traurig, von Menschen zu hören, welche sich zu Deutsch gesagt einen Scheissdreck für alles interessieren, was sich ausserhalb ihres Vorgartens abspielt, und es macht mich wütend, dass genau diese Menschen nicht einfach gepackt, in einem LKW zusammengepfercht und direkt in diese Krisengebiete verfrachtet werden... Denn spätestens dann werden sie wohl kaum noch daran zweifeln, dass es dringend notwendig ist, den Menschen dort unten zu helfen.

    Abschliessend bleibt wohl noch zu sagen, dass ich es toll finde, dass du ein solches Thema (auch wenn es vielleicht etwas heikel ist) hier im Forum ansprichst, denn Menschen darauf aufmerksam zu machen ist der erste Schritt in die richtige Richtung, wenn du mich fragst. Und ich hoffe, ich habe in meiner Antwort nicht allzu verwirrend oder dummes Zeug geschrieben. Wenn doch, sorry schon mal im Voraus...

    Grüsse von Päng

  3. Nach oben    #3
    Avatar von T.K.
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    Wo fang ich denn da jetzt an... ach ja mit Idioten-Bingo

    "Ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber zu viel ist zu viel"

    Ist so direkt sicher falsch, aber ein fünkchen Wahrheit steckt schon drin. Ab einer gewissen Menge(Im Sinne einer Flussgröße, nicht die absolute Zahl) wirft Immigration riesige Probleme auf. Aus Assimilation wird Integration oder sogar Ghettobildung, die Logistik wird kaum Handlebar, das ganze mutiert zu einem Wirtschaftszweig mit Spekulationsmöglichkeiten, etc.

    Aber wir reden hier ja von Flüchtlingen oder? Die bleiben ja nicht für immer, nur bis Krieg und Verfolgung zuende sind... also doch für immer?


    Die einzige richtige Reaktion wäre hier wohl nur Flüchtlinge aufzunehmen in deren Heimatländern man auch aktiv versucht eine Umgebung zu schaffen in die sie zurückkehren können.
    Da wären wir dann bei dem von dir angesprochenen Hilfspaket der USA, das Deutschland zwar in rekordzeit auf die Beine geholfen hat, es aber zu einem de facto Protektorat gemacht hat. ( Das jetzt nicht falsch verstehen, ich find das gut. )

    Das selbe sollte man auch mit Staaten wie Syrien anfangen. Erobern, jegliche Staatlichen Strukturen ausradieren und von ganz unten aus wieder neu Aufbauen zusammen mit Wirtschaftshilfe und einer starken Bindung an Deutschland. Wärend das läuft kann man dann auch gern ne Millionen Syrer aufnehmen, von mir aus auch für 20 Jahre, solange daraus nur etwas Zukunftsfähiges entsteht.

    Und dann ist das ja genau die Haltung die im Privatleben zum Erfolg führt, den Rest der Menschheit nur als Mittel zum eigenen Zwech zu sehen, ist es da verwunderlich dass manche das auch darauf übertragen wie ein Staat handeln sollte?
    Zumal genau das ja der Ursprung von Staaten ist, sich einen Vorteil gegenüber anderen Staaten zu verschaffen und auf deren Kosten zu bereichern.


    Dass daraus Rassismus resultiert ist auch ganz klar, jeder hat Angst dass Menschen mit einer anderen Meinung zuviel Macht bekommen. Und das einzige was man dagegen tun kann ist den Leuten das gefühl zu geben das unter Kontrolle zu haben. Genau das was eben der Spiegel sabotiert.
    Da war die Abstimmung in der Schweiz die bessere Alternative, lieber die Einwanderung bremsen als dass die die kommen hier nochmehr um ihr Leben fürchten müssen als daheim...

    Faktisch ist der Einfluss des Islams im Vergleich zu der Zahl an Muslimen bei uns lachhaft, die meisten der Muslime die überhaupt wählen gehen wählen Gründ oder sogar die CDU!! Sieht mir nicht nach stiller Islamisierung aus

    Achja und Demokratie heißt nur dass der Wille der Mehrheit umgesetzt wird, ob das dann moralisch oder rational richtig ist ist unerheblich... und das SACHLICH beste Argument wäre hier die maximale Ausbeutung der Flüchtlinge, was du willst ist das Moralisch beste Argument^^

  4. Nach oben    #4
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    Zitat Zitat von Päng Beitrag anzeigen
    Zum Beispiel verdienen hohe Angestellte von Staatlichen Unternehmen (wie z.B. Banken) enorme Summen an Geld, obwohl sie nicht mehr machen als jeder Büro-Angestellte auch. Ich meine, klar, diese Menschen mussten sich auch erst einmal irgendwie bis in diese Position hocharbeiten, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie dafür eine solche Mühe aufgebracht haben, das ein 20 Mal höherer Stundensatz als der eines Büroangestellten angebracht wäre...
    Hey Päng, im Grunde kann ich mich dem, was Du schreibst, nur anschließen, aber an diesem Zitat habe ich kurz gehadert. Du hattest ja nötigenfalls um Korrekturen gebeten:

    Die wenigsten Banken sind "staatliche Unternehmen" und eigentlich gibt es auch nur noch zwei wirklich bekannte Staatsunternehmen in Deutschland: Die Deutsche Bahn, die sich aber im Grunde als AG finanziert, und die Bundesdruckerei. Ansonsten gibt es noch ein paar mit staatlicher Beteiligung (Post, Flughafen München, Telekom,...), die aber eben keine Staatsunternehmen sind.

    Im Übrigen ist es aus meiner Sicht völlig ok, wenn ein Topmanager das 20fache eines Büroangestellten erhält. Das ist aber nicht die Situation. Wir reden in der Wirtschaft aber von etwas anderen Größenordnungen. VW-Chef Winterkorn hat 2011 16,6 Millionen allein an Gehalt bekommen. Zulagen und "Drittmittel" nicht eingerechnet. Wenn Du Dir jetzt die Finger reibst, weil Der Rechnung nach der durchschnittliche Büroangestellte 840.000 Euro Jahresgehalt bekommt, muss ich Dich enttäuschen. Wenn man das deutsche Durchschnittsgehalt von 2.500 Euro / Monat = 30.000 Euro im Jahr zugrunde legt, reden wir vom 530fachen eines durchschnittlichen Angestellten. Oder anders formuliert: Wenn Winterkorn satte 80 Stunden in der Woche arbeitet und wir von 53 KW im Jahr ausgehen, verdient Martin Winterkorn 3950 Euro. Pro Stunde.

    Also mit anderen Worten: Wenn Winterkorn sich bereit erklären würde, in der Stunde nur 1 deutsches Durchschnittsmonatsgehalt statt eben 1,56 Durchschnittsmonatsgehältern zu verdienen (oder würde man ihn dazu steuerpolitsch zwingen), so würde er alleine, ebenfalls bei 80 Wochenstunden, jedes Jahr 6,15 Millionen Euro "generieren", die man anderweitig verwenden könnte. Damit entspricht dann also etwa 600 Hartz-IV Eckregelsätzen im Zeitraum von einem Jahr. Inklusive Wohngeld, versteht sich.

    Im Durchschnitt verdienen Deutsche Topmanager über 5,4 Millionen Euro im Jahr - die Rechnung, was die pro Stunde kriegen und was da mit Umverteilung abzugreifen wäre, kann ja jetzt jeder selber machen.

    Das Problem in unserer Gesellschaft ist, dass nur sehr wenige Menschen begreifen, wie Geldmärkte funktionieren und welchen Einfluss das auf Umverteilung bzw. deren Ausbleiben hat. Ich habe an anderer Stelle bereits aufgegriffen, dass nach dem Wohlstandsbericht der Bundesregierung die reichsten 10% der Deutschen im Untersuchungszeitraum 2004-2013 ihren Wohlstand um 1,8 Billionen Euro (Privatvermögen, insgesamt besitzen die oberen 10% 4,8 Billionen Euro!) vermehren konnten.

    Das entspricht dem 3600-fachen von dem, was Deutschland zur Ebola-Hilfe aufwenden will. Wir könnten damit aber auch 15 Millionen Arbeitslose damit ein Jahr lang mit monatlich 1.000 Euro unterstützen. Oder eben 1,5 Millionen 10 Jahre lang.

    Und da kackt eine Gesellschaft ab, weil sie nicht weiß, wie sie 20.000 Flüchtlingen eine Perspektive bieten soll?

    Das ist dann der Grund der Empörung? Der Grund der Empörung sollte sein, dass genug Geld da ist, sich dieser menschlichen und sozialen Tragödie sofort und umfassend anzunehmen (und noch viel mehr), aber sich dieses Geld leider der Verfügungsgewalt der Gesellschaft entzieht.



    Zitat Zitat von T.K. Beitrag anzeigen
    ...
    Das ist zugleich auch eigentlich schon die Antwort auf Dich, T.K.
    Dass wir das alles angeblich nicht regeln können, wird immer mit fehlenden Finanzen begründet. Dem gegenüber steht, um es noch einmal zu wiederholen, dass die oberen 10 Prozent der deutschen Gesellschaft innerhalb von nur 10 Jahren mehr als 1.800.000.000.000 Euro zusätzlichen(!!) Besitzes angehäuft haben. Wir haben nicht "kein Geld", wir haben das Problem, dass die Gesellschaft / der Staat immer weniger Geld hat (Vermögen des Staates sind zwischen 1992 und 2012 um 800.000.000.000 Euro zurückgegangen, also 40.000.000.000 im Jahr. Trotz steigender Kosten im öffentlichen Sektor, die alle betreffen.

    Muss man denn wirklich mehr sagen? Es erscheint mir mehr als zynisch, Menschen, deren Leben akut bedroht ist, alles Menschenmögliche an Hilfe zu gewähren, wenn gleichzeitig so viel Geld existiert. Es erfüllt mich mit Scham, zu einer Gesellschaft zu gehören, die das zulässt und in der sogar Menschen, die sich zu den gebildeten Ständen rechnen, argumentieren, dass wir uns Flüchtlingsströme vor dem Hintergrund der hohen Kosten für eine vernünftige und menschliche Integration nicht mehr leisten können.

    Aber wie unterscheidet sich Dein Plattmachen-Szenario eigentlich von Afghanistan? Vom Irak? Meiner Meinung nach übersiehst Du da, dass Deutschland in den 1940ern immer noch im ein christliches Land mit der gleichen abendländischen Entwicklung und Kultur hatte, wie die "Besatzungsmächte". Das ist in diesen Ländern anders, weswegen die Akzeptanz von Besatzungsmächten um ein Extremes mittelfristig immer brüchig sein muss. Darüber reichte es in Deutschland in vielen Belangen aus, eine Wirtschaft, die vor 10 Jahren noch existiert hatte, wiederaufzubauen. Es ging vielfach nicht darum, Neues zu schaffen, sondern Bestehendes wiederaufzubauen. Deswegen gibt es auch heute noch Bayer, Volkswagen und Thyssen Krupp. Es lagen extrem viele "Rohstoffe", personell, materiell und logistisch, ja im Grunde ja direkt einsatzbereit vor.

    Das alles existiert in Syrien nicht. Und wir reden bei Syrien im Wesentlichen von einer Halbwüste mit Kamelen und Dattelpalmen. Das Terraforming, was Israel im Bereich der Landwirtschaft ja faktisch betreibt, ist eine Dimension, die in Syrien kaum denkbar ist. Alle Entwicklungsländer, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten den Aufstieg geschafft haben, konnten als Grundlage auf natürliche Ressourcen zurückgreifen - egal, ob die BRIC- oder die Tigerstaaten. Was hat Syrien? Die Erdölförderung, über die im Kontext des IS so oft berichtet wird, lag selbst zu absoluten Spitzenzeiten nicht nennenswert über der von Dänemark, die selbst für uns als Nachbarland nicht eben ein wahnsinniger Importpartner sind.

    Und dazu kommt, dass viele und einflussreiche kulturelle Strömungen innerhalb dieser Länder einer solchen Wirtschaftsentwicklung nach westlichem Vorbild generell kritisch gegenüber stehen. Und nebenbei führen in Syrien und Irak halt auch deren Bayern noch mit deren Sachsen und Westfalen Bürgerkrieg.

    Und was die Demokratie betrifft: Demokratie setzt Mündigkeit und geistige Reife voraus. Das wussten schon die Väter des Grundgesetzes und haben das Wahlrecht auf ein Mindestalter von 18 Jahren festgesetzt. Alles was ich sage, ist, dass ich dieses Kriterium für nicht geeignet halte, um geistige Reife und Mündigkeit als Voraussetzungen für die Ausübung des Wahlrechtes festzustellen.






    Neulich hat einer bei ner Sendung im Radio angerufen und gesagt, dass an all dem Leid nur die Medien Schuld wären. Die sollten endlich mal aufhören, immer nur sowas Negatives zu berichten, dann würde es den Leuten in Deutschland auch wieder besser gehen.

    Willkommen am Arsch.

  5. Nach oben    #5
    Avatar von ARRo
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    Zitat Zitat von Sgt.Slickbooty Beitrag anzeigen
    Und was die Demokratie betrifft: Demokratie setzt Mündigkeit und geistige Reife voraus. Das wussten schon die Väter des Grundgesetzes und haben das Wahlrecht auf ein Mindestalter von 18 Jahren festgesetzt. Alles was ich sage, ist, dass ich dieses Kriterium für nicht geeignet halte, um geistige Reife und Mündigkeit als Voraussetzungen für die Ausübung des Wahlrechtes festzustellen.
    Erstmal danke für den intelligenten Beitrag von dir Sergeant! Und auch an die beiden, die hier schon drauf geantwortet haben.

    Auch ich muss mit wachsender Sorge feststellen, dass unsere Gesellschaft sich emotional gerade in rasender Geschwindigkeit rückwärts bewegt. All der Idialismus, der Mut, die hohe Ethik, die es nach '45 gab und die sich vor allem in den 60er und 70er Jahren durch die Studentenbewegungen (Meiner Meinung nach) Bahn brachen, sind praktisch verschwunden. Heut zu Tage denken viele wieder nur an sich selbst. Mein Haus, mein Auto, mein Boot. Es ist nur noch wichtig, was man ist und nicht mehr WER man ist. Und Geld regiert die Welt. Wie klein wir doch geworden sind!!

    Doch genau das wird uns durch die Medien auch dauernd eingetrichtert. Erlaubt ist, was sich gut verkauft. Egal ob es moralisch verwerflich ist. Hauptsache, die Quoten und die Verkaufszahlen stimmen. Und am besten verkaufen sich nun mal Sachen, die Vorurteile bedienen, Ängste schüren und niedere Gelüsste bedienen. Da kommen dann halt solche reißerischen Schlagzeilen bei raus und es gibt immer mehr Zeitungsartikel und Fernsehsendungen die sich daran ergötzen, wie sich andere Menschen in aller Öffentlichkeit bis auf die Knochen blamieren und oder ihre Würde verlieren. Ob nun aus bloßer Dummheit oder persönlicher Not ist egal. Am besten noch von einem süffisant grinzenden Oberarschloch oder einer selbstgerechten gealterten Tussi moderiert. Ich denke, da fallen euch gleich ein paar ein und zu 80% sind es die selben Visagen die auch mir vorschweben. Dazu noch sogenannte Comedy, die nur noch unter der Gürtellinie agiert und den Menschen sugeriert, dass es gut ist, über anderer Leute Schwächen herzuziehen u. ä.. Oder wie haben "die Ärzte" mal über die Bild gesungen? "...Angst, Hass, Titten und der Wetterbericht..." Das trifft es ziemlich genau. Leider hat sich diese Art von "Journalismus" und "Unterhaltung" in zwischen in alle Bereiche ausgedehnt.

    Selbst die Kinder bekommen diesen Egoismus, diesen Materialismus, diese Kleingeistigkeit schon in Zeitschrift und TV eingetrichtert. Wenn ich da so manche Kindersendungen im TV und -Zeitschriften im Laden sehe, kommt mir echt das Brechen und ich bekomme es mit der Angst zu tun. Denn am Schluss kommt eben diese oberflächliche Gesellschaft bei raus, die wir nun ertragen müssen. Und die letzten, die noch nicht verseucht sind (wie viele hier im Forum), werden an den Rand gedrängt. Als "seltsam, abgedreht oder schlicht verrückt" gedisst oder gar gehasst nur weil man sich diesem kranken System nicht anpassen will. Tatsächlich erinnert mich diese Gesellschaft an die, vor dem 1. und/oder 2. Weltkrieg. Eine HÖCHST ERSCHRECKENDE ENTWICKLUNG!!!

    Deswegen ist das mit der "geistigen Reife" so eine Sache. Denn es gibt immer weniger Menschen in Deutschland und in anderen Ländern die "westlich orientiert" sind, die über genügend geistige Reife, Ethik, Weisheit und Weitsicht verfügen, als dass man ihnen zutrauen könnte, das zu wählen was gut für sie und ihre Mitmenschen ist. Genau genommen weiss ich nicht mal, ob ich mir das selbst zutrauen kann. Das Schlimme ist nämlich, dass man oft selbst nicht merkt, wie sehr man doch schon verbogen worden ist. Wenn man es dann merkt, ist es meistens schon zu spät.

    Ich will aber jetzt um himmels Willen nicht sagen, dass die Demokratie abgeschafft weden soll. Nein, es ist die einzig wahre Regierungsform. Durch das Volk. Nur muss man in so einem System dafür sorgen, dass die Gesellschaft über genug Weisheit und eben emotionale und "geistige Reife" verfügt um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Das fängt im Kindergarten und in der Schule an und hört in der Medienlandschaft und Wirtschaft auf. Leider werden da die Defizite immer größer. Kann ja nur Murgs bei rauskommen.

  6. Nach oben    #6

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    Zitat Zitat von Sgt.Slickbooty Beitrag anzeigen
    Hey Päng, im Grunde kann ich mich dem, was Du schreibst, nur anschließen, aber an diesem Zitat habe ich kurz gehadert. Du hattest ja nötigenfalls um Korrekturen gebeten:

    Die wenigsten Banken sind "staatliche Unternehmen" und eigentlich gibt es auch nur noch zwei wirklich bekannte Staatsunternehmen in Deutschland: Die Deutsche Bahn, die sich aber im Grunde als AG finanziert, und die Bundesdruckerei. Ansonsten gibt es noch ein paar mit staatlicher Beteiligung (Post, Flughafen München, Telekom,...), die aber eben keine Staatsunternehmen sind.

    Im Übrigen ist es aus meiner Sicht völlig ok, wenn ein Topmanager das 20fache eines Büroangestellten erhält. Das ist aber nicht die Situation. Wir reden in der Wirtschaft aber von etwas anderen Größenordnungen. VW-Chef Winterkorn hat 2011 16,6 Millionen allein an Gehalt bekommen. Zulagen und "Drittmittel" nicht eingerechnet. Wenn Du Dir jetzt die Finger reibst, weil Der Rechnung nach der durchschnittliche Büroangestellte 840.000 Euro Jahresgehalt bekommt, muss ich Dich enttäuschen. Wenn man das deutsche Durchschnittsgehalt von 2.500 Euro / Monat = 30.000 Euro im Jahr zugrunde legt, reden wir vom 530fachen eines durchschnittlichen Angestellten. Oder anders formuliert: Wenn Winterkorn satte 80 Stunden in der Woche arbeitet und wir von 53 KW im Jahr ausgehen, verdient Martin Winterkorn 3950 Euro. Pro Stunde.

    Also mit anderen Worten: Wenn Winterkorn sich bereit erklären würde, in der Stunde nur 1 deutsches Durchschnittsmonatsgehalt statt eben 1,56 Durchschnittsmonatsgehältern zu verdienen (oder würde man ihn dazu steuerpolitsch zwingen), so würde er alleine, ebenfalls bei 80 Wochenstunden, jedes Jahr 6,15 Millionen Euro "generieren", die man anderweitig verwenden könnte. Damit entspricht dann also etwa 600 Hartz-IV Eckregelsätzen im Zeitraum von einem Jahr. Inklusive Wohngeld, versteht sich.

    Im Durchschnitt verdienen Deutsche Topmanager über 5,4 Millionen Euro im Jahr - die Rechnung, was die pro Stunde kriegen und was da mit Umverteilung abzugreifen wäre, kann ja jetzt jeder selber machen.

    Das Problem in unserer Gesellschaft ist, dass nur sehr wenige Menschen begreifen, wie Geldmärkte funktionieren und welchen Einfluss das auf Umverteilung bzw. deren Ausbleiben hat. Ich habe an anderer Stelle bereits aufgegriffen, dass nach dem Wohlstandsbericht der Bundesregierung die reichsten 10% der Deutschen im Untersuchungszeitraum 2004-2013 ihren Wohlstand um 1,8 Billionen Euro (Privatvermögen, insgesamt besitzen die oberen 10% 4,8 Billionen Euro!) vermehren konnten.

    Das entspricht dem 3600-fachen von dem, was Deutschland zur Ebola-Hilfe aufwenden will. Wir könnten damit aber auch 15 Millionen Arbeitslose damit ein Jahr lang mit monatlich 1.000 Euro unterstützen. Oder eben 1,5 Millionen 10 Jahre lang.

    Und da kackt eine Gesellschaft ab, weil sie nicht weiß, wie sie 20.000 Flüchtlingen eine Perspektive bieten soll?

    Das ist dann der Grund der Empörung? Der Grund der Empörung sollte sein, dass genug Geld da ist, sich dieser menschlichen und sozialen Tragödie sofort und umfassend anzunehmen (und noch viel mehr), aber sich dieses Geld leider der Verfügungsgewalt der Gesellschaft entzieht.
    Danke dir für die Verbesserung. Das mit dem 20-fachen Gehalt habe ich ehrlich gesagt einfach mal irgendwo gehört, ich war mir schon während dem Schreiben meines Beitrages nicht sicher, ob das überhaupt Sinn macht... Hätte ich vielleicht besser hinzuschreiben sollen, aber ich hoffe, es hat nicht allzu sehr gestört...

    Grüsse von Päng

  7. Nach oben    #7
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    Zitat Zitat von ARRo Beitrag anzeigen
    Deswegen ist das mit der "geistigen Reife" so eine Sache. Denn es gibt immer weniger Menschen in Deutschland und in anderen Ländern die "westlich orientiert" sind, die über genügend geistige Reife, Ethik, Weisheit und Weitsicht verfügen, als dass man ihnen zutrauen könnte, das zu wählen was gut für sie und ihre Mitmenschen ist. Genau genommen weiss ich nicht mal, ob ich mir das selbst zutrauen kann. Das Schlimme ist nämlich, dass man oft selbst nicht merkt, wie sehr man doch schon verbogen worden ist. Wenn man es dann merkt, ist es meistens schon zu spät.

    Ich will aber jetzt um himmels Willen nicht sagen, dass die Demokratie abgeschafft weden soll. Nein, es ist die einzig wahre Regierungsform. Durch das Volk. Nur muss man in so einem System dafür sorgen, dass die Gesellschaft über genug Weisheit und eben emotionale und "geistige Reife" verfügt um die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Das fängt im Kindergarten und in der Schule an und hört in der Medienlandschaft und Wirtschaft auf. Leider werden da die Defizite immer größer. Kann ja nur Murgs bei rauskommen.
    Ich seh das genau so, wie Du. Deswegen brauchen wir so dringend eine wirkliche Reform des Bildungssystems. Am besten vom Kindergarten ab, aber insbesondere bei den Schulen. Aber das findet einfach nach wie vor eigentlich nur bei ein paar wenigen, freien Schulen statt...

  8. Nach oben    #8
    Avatar von ARRo
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    Zitat Zitat von Sgt.Slickbooty Beitrag anzeigen
    Ich seh das genau so, wie Du. Deswegen brauchen wir so dringend eine wirkliche Reform des Bildungssystems. Am besten vom Kindergarten ab, aber insbesondere bei den Schulen. Aber das findet einfach nach wie vor eigentlich nur bei ein paar wenigen, freien Schulen statt...
    Du hast Recht, aber so viel muss man vielleicht garnicht ändern am bestehenden Schul/Erziehungssystem.

    Zugegeben, dass staatliche Bildungssystem ist weit weg von perfekt. Meiner Meinung nach liegt es aber garnich mal diereckt am System an sich. Das war vor 30, 40 Jahren auch nicht anders als heut. Das Problem ist eher, dass den Schulen/Kindergärten immer mehr die erzieherischen Mittel aus der Hand genommen werden. Da ich selbst in gewisser Weise Lehrer bin (ich unterrichte Kampfkunst), bekomme ich von meinen jüngeren Schülern auch einiges mit. Mein Vater unterrichtet in einer Berufsschule auch da krieg ich immer mal was erzählt.

    Ich war zum Beispiel überrascht zu hören, dass es in vielen Schulen kein Nachsitzen mehr gibt. Auch sonstige pädagogische Maßnahmen sind mehr oder weniger abgeschafft. Es heist dann, die Eltern würden sich dann beschweren. HALLOOOOO??? Was ist denn da passiert?! Wenn ich hab nachsitzen müssen oder andere Strafen von der Schule bekommen habe, ist meine Mutter nicht zur Schule gegangen und hat sich beschwert. Hätte auch nix gebracht. Im Gegenteil! Hab ich ihr was vorgeheult, hieß es: "Du wirst's wohl nich anders verdient haben." und hab ich weitergemault, gabs ein paar hinter die Ohren weil das Nachsitzen als Strafe anscheinend noch nicht ausreichte.

    Im Kindergarten wiederum, werden die Kinder in Watte gepackt. Dürfen sich nicht ausprobieren, nicht toben, nicht streiten. Das ein oder andere Kind könnte sich ja weh tun, sich das Knie aufschlagen oder anfangen zu weinen, weil es von einem anderen Kind das Lieblingsspielzeug nicht bekommt. Denn auch da stehen sofort die Eltern auf der Schwelle und machen den Erziehern/innen die Hölle heiß.

    "Sie haben ihre Aufsichtspflicht verletzt!" oder "Mein Kind tut soetwas nicht!" bekommen Lehrer und Erzieher immer wieder zu hören und müssen kuschen weil ihnen der gesetzliche Rückhalt fehlt. Dabei sind es ausgebildete Pädagogen mit oft auch viel Erfahrung im Umgang mit VIIIEEEELEN Heranwachsenden. Ich glaub, die verstehen doch ein ganz klein wenig mehr von Kindererziehung wie die meisten Eltern. Da krankt es gewaltig! Auch ein Elternseminar für wedende Eltern wäre da sicher ne gute Sache. Das könnte helfen, wenigstens die gröbsten Erziehungsfehler zu vermeiden.

    Wenn Kinder spielen, dann stoßen sie sich mal, sie fallen auch mal hin und sie streiten und raufen eben dann auch. Das lehrt sie Vorsicht, sich durchzusetzen und sich auch mal zurücknehmen. Und durch Selbsterfahrung zu lernen, wirkt immer noch am nachhaltigsten. Und wenn man dann (in der Schule) Scheiße baut, gibts ein paar auf den Deckel.

    Wenn man heranwächst, dann muss sich ausprobieren, Grenzen erkennen und lernen sie zu aktzeptieren. Im weitesten Sinne soziale Kompetenz erwerben. Wie soll das gehen, wenn ich mich nicht ausprobieren darf und keine Grenzen gesetzt bekomme? Früher war weiss Gott nicht alles besser aber das schon!

    Die Erziehungs- und Bildungseinrichtungen brauchen mehr Autorität. Auch gegenüber den Eltern. Und ja, auch mehr Geld und mehr, besser ausgebildete Erzieher/Lehrer/innen.

    Aber wie du schon sagtest, gibt es da ja in zwischen die ein anderen Einrichtungen die das mitlerweile etwas anders machen. Es gibt zum Beispiel Waldkindergärten und auch alternative Schulformen. Leider kosten die in der Regel viel Geld. Für einen Kindergartenplatz muss man sowieso immer was bezahlen. ...wenn man denn überhaupt einen bekommt. Wenn der dann auch noch ganztags sein soll, schauts ganz düster aus. Die Bildungsmittel fließen leider zu großen Teilen in die Forschung und Hochschulen usw.. An der Basis hapert es aber gewaltig. Bildungs- und Erziehungseinrichtungen sollten generell kostenlos sein können, solang sie staatlich anerkannt sind. Dann könnte sich das ganze beinahe natürlich entwickeln.

  9. Nach oben    #9

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    Wegen der Geschichte wählen die Leute die ganz Rechten (Nazis) nicht. Danach gibt es allerdings ein sehr großes Potential. Es gibt einfach immer mehr Wutbürger. Je älter die Menschen, desto mehr Wutbürger. Das sind leider so meine Erfahrungen. Gerade ältere Männer können da sehr unangenehm sein.

  10. Nach oben    #10
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    Zitat Zitat von vielfras Beitrag anzeigen
    Wegen der Geschichte wählen die Leute die ganz Rechten (Nazis) nicht. Danach gibt es allerdings ein sehr großes Potential. Es gibt einfach immer mehr Wutbürger. Je älter die Menschen, desto mehr Wutbürger. Das sind leider so meine Erfahrungen. Gerade ältere Männer können da sehr unangenehm sein.
    Deine Definition des Begriffs "Wutbürger" ist in diesem Zusammenhang allerdings ein bisschen fragwürdig. Ich kann auch "Wutbürger" sein, indem ich mich gegen genau das auflehne, was hier angeprangert wird. Dann passe ich aber nicht mehr in Deine Definition.

    Der Begriff "Wutbürger" ist aber generell irgendwie beschissen. Eigentlich sollte man ihn gar nicht reproduzieren.

  11. Nach oben    #11
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    Mich überrascht, dass hier bis heute kaum jemand irgendwas zu geschrieben hat. Das Thema ist doch gerade so aktuell und so brisant wie schon sehr lange nicht mehr. Geht das Euch allen, wie man so sagt, am Arsch vorbei oder woran liegt es?

  12. Nach oben    #12
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    Es gibt einfach aus meiner Sicht sehr wenig, was man dazu noch sinnvoll schreiben könnte - zumindest, sofern man keine grundsätzlich abweichende Meinung vertritt. Was willst Du also hören?

  13. Nach oben    #13
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    Ergibt Sinn, ja.

  14. Nach oben    #14
    Avatar von PeKa
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    Zitat Zitat von SegeantSlickbooty Beitrag anzeigen
    Ergibt Sinn, ja.
    Er lebt.


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